Das ist eine Folge, wie nicht jede andere. Und das in mehrfacher Hinsicht. Denn diese Folge geht über Tische und Bänke. Oder besser: over Tables and Benches, denn diese Folge wird in weiten Teilen in mehr oder weniger gutem Englisch bestritten. Und das hat zwei Gründe: Ally und Chris. Die betreiben den grandiosen „Xena Warrior Business“ Podcast. Oder vielmehr: Sie haben ihn betrieben, denn kurz vor unserer Aufnahme hatten sie ihre letzte. Und nachdem wir schon zweimal drüben bei ihnen zu Gast waren, um Gabby als Meerjungfrau gegen Haie kämpfen zu sehen und Xena als Walküre das Ringgold klauen zu lassen, hatten wir eine Gegeneinladung ausgesprochen, die die beiden nur zu gerne angenommen haben. Und weil „Girls just wanna have fun“ die absolute Xena-Lieblingsfolge von Chris ist (warum, erklärt er im Podcast) fiel die Wahl nicht schwer.
Chris: „You can have the best episodes of the show that ar not your favorite episodes.“
Leider haben die beiden es nicht geschafft, rechtzeitig ihr Deutsch über ein paar Floskeln hinaus zu verfeinern und so wechseln wir für diesen Cast in fremde Zungen, aber vielleicht holen wir iiiiiiirgendwann mal eine reguläre Besprechung der Folge nach. Wir können auf jeden Fall behaupten: Die Girls hatten Fun bei der Aufnahme und die Boys ebenso. Wir hoffen, Euch geht es beim Anhören genauso. Und nun rein ins Vergnügen!
Wie so oft beginnen wir einem Wald, oder der Wald der Exposition, wie Sascha ihn bezeichnet, denn Xena und Gabby werden von Basil Exposition angehauen, der berichtet, dass im Wald die Räuber hausen. Denn drei bis fünf Jungfrauen sind in letzter Zeit verschwunden. Was hat es nur immer mit diesen Jungfrauen auf sich? Vielleicht hatten sie einfach keinen Bock mehr aufs Patriachat und sind vom Regen in die Traufe gekommen. Jetzt sind sie Bestandteil des Harems vom (geilen) Oberbock Bachus. Aber hey, immerhin gab’s jede Menge Haargel und Ohringe gratis. Neben extralagen Fingernägeln und Zähnen. UND der Fähigkeit, sich in Wölfe zu verwandeln! Das muss man gleich mal ausnutzen, um Jagd auf Joxer zu machen. Und so hetzen sie nicht nur unseren Lieblingskrieger durch den Wald sondern auch den Kameramann mit Wackelkamera.
Mary:“It looks like someone with a nightvision camera has gone crazy.“
Stellt sich raus: Joxer hat Köpfchen. Genauer gesagt das von Orpheus, der nicht nur ohne Euridike, sondern auch ohne Körper unterwegs ist. Keine
Arme, keine Flötenmelodei und erst recht kein Lautenspiel. Und das würde jetzt ziemlich dringend gebraucht, denn nur der Klang einer ganz speziellen Laute kann Bachus besänftigen und verhindern, dass er noch weitere unschuldige Mädchen verführt und zu seinen Anhängerinnen machen tut. Zum Glück stellt sich heraus, dass Joxer früher(tm) eher gezwungen als gewollt ein paar Lautenstunden genommen hat und des Orpheus Laute gar nicht mal weit weg in der Obhut von seinem Kumpel Melodus liegt. Nur neigt der in letzter Zeit leider dazu, nur noch in seiner Wohnung herumzuhängen. Gabby hängt währenddessen auf wilden Partys rum und lässt sich zu antikem neuseegriechischem Technotrance von leichtbekleideten Damen antanzen. Weil girls eben nur gerne fun(damentale Rechte) haben wollen.
Sascha: „Sometimes I like flat actions.“
Ally: „Sometimes Girls just wanna have fun.“
Xena erklärt währenddessen zwei weiteren Damen in einer dunklen Gasse ihre Rechte. Und die Linke gleich mit. Aber da die Damen plötzlich im wahrsten Sinne des Wortes Flügge werden, kann sie nicht verhindern, dass auch die Laute mit von Dannen fliegt. Aber zum Glück gibts einen Plan B: Einfach bei Bachus in den Weinkeller einfallen, die Laute klauen, Joxer spielt und Orpheus singt und dann bringen wir alle um. Es ist manchmal fast schon ZU einfach. Aber damit die Folge noch ein wenig länger wird (und weil die 3D-Modelle für die Harpien grade noch rumlagen) nehmen wir die Abkürzung über den Friiiiedhof! Die Idee mit den Dryaden ist im Prinzip nicht schlecht, sind es in der Mythologie doch Waldwesen. Und als versierter Angel-Besprecher kann Sascha nur nicken: Ja, Hol(t)z hilft gegen Vampire. Und jetzt hören wir Euch schon rufen: „Wie Vampire?!? Es geht doch um Bachus, den Gott von Wein Weib und Gesang!“ Stimmt! Das habe wir auch alles, wobei der Wein sträflich vernachlässigt wird (was Weinkeller mit Vampiren zu tun haben, könnt Ihr hier nachhören). Im Grunde haben wir das klassische Vampirthema: Wenn Dich eine BAchae..Baccara…Bachöse…eine Anhängerin des Bachuskultes beißt, dann wirst Du selbst zu einer. Jedenfalls temporär. Und wenn Du dann noch das Blut des Bachus trinkst, dann wird das ein unbefristeter Vertrag. Und wie in einer klassischen Vampirstory bedeutet das nicht nur, plötzlich lange Zähne und Fingernägel zu haben, sondern rumzulaufen, wie auf einer 90er Gothicparty und natürlic
h die verborgenen Triebe hemmungslos auszuleben. Ihr kennt das. Inklusive der falschen Verdächtigungen, eventuell gebissen worden zu sein und der Verheimlichung der Tatsache, gebissen worden zu sein.
Chris: „Such utter nonsense!“
Sascha: „They used every clichee they could find …“
Mary: „… and added a few more.“
Und ja meine Götter, sprechen wirs aus: Zu den bisher unterdrückten Trieben gehört vermutlich auch, dass vermutlich sofort der heiße Lesbensex losgeht, wenn die Kamera zur Seite schwenkt.
Ally: „It´s just kinky for kiny`s sake.“
Wo waren wir? Achja: Der gute Orpheus wird inzwischen nicht mehr auf einem Stock transportiert, sondern hat einen Körper aus Stroh bekommen und wirkt leicht angefressen (von Argo). Joxer hatte zwischenzeitlich Xena in Verdacht, gebissen worden zu sein und niemand hat mitbekommen, dass in Wirklichkeit Gabby diejenige welche war, die man im Auge hätte behalten müssen. Keiner weiß zwar, wann sie gebissen wurde und warum ihre Transformation so lange gedauert hat. Wir haben unsere Theorien dazu, die mir inzwischen wieder entfallen sind. Hört selbst! Die Lösung wird Euch verblüffen! Gabby zeigt nun ihre Flugkünste, hängt kopfüber von der Decke ins Bild und ist soooo kurz (zeigt eine winzige Lücke zwischen Daumen und Zeigefinger) das gesammelte Blut von Bacchus zu trinken, was (erwartungsgemäß) durch einen gezielten Chakramwurf ihrer wahren Liebe verhindert wird. Joxer darf eine Protoversion seines Heldenthemas zum besten
geben, kommt aber nicht über die erste Strophe hinaus, denn Bacchus hat irgendwie mehr Lust zu Kämpfen, als zu Schlafen und so muss Xena ran und ihn pfählen. Doch weit gepfählt, der Typ ist mitnichten untot und steht einfach wieder auf, um dann den dümmsten aller Bösewichtfehler zu begehen, denn: „Nur eine Bacchantin kann Bacchus töten. Muhaha!“ Und hätte Bacchus mal ein wenig mehr Serien und Filme gesehen, hätte ihm klar sein können, was nun passiert: Xena lässt sich kurzerhand von Gabby beißen und meine Güte, die sexuelle Energie in dieser Szene ist kaum auszuhalten. Wir zitieren da einfach nochmal Ally:
Ally: „It´s just kinky for kiny`s sake.“
Gemeinsam gehen beide auf Bacchus los und nach einem hellen Blitz sind alle im wahrsten Sinne des Wortes wie verwandelt: Bacchus ist tot, die Bacchantinnen wieder die Dorfmädchen von nebenan (jedenfalls die, die nicht vorher von Xena getötet wurden) im klassischen Dorfmädchendress und sogar Orpheus hat seinen Körper wieder. Und einen Schlussgag gibts auch noch, denn Xena und Gabby vergraulen Joxer, der sich ihnen anschließen wollte und laufen gemeinsam in den Sonnenuntergang. Ente gut, alles gut. Und dann erklärt Chris noch, warum DAS seine absolute Lieblingsfolge von Xena ist.
Natürlich gabs auch in dieser Folge jede Menge billiger Gags und Wortspiele. Da doppelt so viele Stimmen wie üblich da waren, ist auch der Anteil entsprechend höher. Vor allem Ally hatte den Anspruch möglichst viele Songtitel der „Talking Heads“ unterzubringen.
Hört unbedingt in den Xena Warrior Business Podcast hinein, es lohnt sich auch, wenn Mary und Sascha nicht zu Gast sind!
Kauft Marys Bücher Titanias Töchter und das für den SERAPH nominierte Draußen als eBook, im Buchandel, oder signiert. Jedes verkaufte Buch führt zu mehr Podcasts.
Sascha und König Gregor könnt ihr auch im Hotel Hyperion besuchen, wenn sie über Angel philosophieren.
Unseren privaten König Gregor könnt ihr auch über Dinge von Interesse reden hören.
Nicht nur die Geister-Rikscha – achtung! – beGEISTERT, auch der Rest vom Phantasialand hat Schauwert. Und sei es die Kunstfelsen.
Bei der Aufnahme dieses Podcastes wurden weder Harpienknochen ausgegraben, noch Blut konsumiert, aber die Ohren des einen oder anderen Englischlehrers zum bluten gebracht.
Und einfach weil es sein muss: